Anabolika-Doping und die Folgen: “Die Rache des eigenen Körpers”

Anabolika-Doping und die Folgen: “Die Rache des eigenen Körpers”

Der Missbrauch von Anabolika ist nicht nur im Leistungs- sondern auch im Breitensport zu beobachten. Dieses ist besonders fatal angesichts der Tatsache, dass die Einnahme androgener Steroide tödliche Folgen haben kann. “Sie brauchen zwar ein Rezept, aber das kriegen diese Sportler schon. Und es gibt natürlich Leute, die die Medikamente ohne Rezept weitergeben”, sagt der Szenekenner. Zudem sind anabole Steroide ähnlich wie eine neue Trainingshose im Internet bestellbar. “Der Händler wird ihnen direkt aus China per Luftpost was ins Haus schicken”, erzählt Diel mit ironischem Unterton.

  • Durch die gesteigerte Blutbildung von roten Blutzellen im Knochenmark besteht die Gefahr, dass das Blut “dicker“ wird und der Blutfluss zum Stehen kommt.
  • Die Testosteronsubstitutionstherapie kann bei Störungen der Spermatogene durch Androgenmangel sowie bei androgenmangelbedingter Osteoporose angezeigt sein.
  • Die Produktion der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) im Knochenmark wird angekurbelt, so dass mehr Sauerstoff den Muskeln zur Verfügung steht.

Da sich bei Anabolikagebrauch vermehrt Wasser im Körper einlagert, steigt der Blutdruck, was Herz und Kreislauf ebenfalls belastet. Möglicherweise führen Anabolika auch zu Veränderungen an den Gefäßen, dem Herzmuskel und der Blutgerinnung. Anabolika beeinflussen unter anderem die Talgdrüsen in der Haut, indem sie die Talgproduktion steigern. Daher haben Personen, die Anabolika verwenden, häufiger mit Akne und fettiger Haut zu kämpfen. Anabolika können zudem das Wachstum von Leber-, Prostata- und Brustkrebs fördern. Charakteristisch für Oxandrolon ist das Sauerstoffatom an C-2, woraus ein Lactonring resultiert.

Hepatische Effekte

Der ausgeprägte First-Pass-Effekt des Testosterons kann durch Alkylierung in Position 17 zurückgedrängt werden. Die Methylderivate Methyltestosteron, Met(h)andienon und Stanozolol (Abbildung 6) sind daher oral wirksam und zeichnen sich durch einen langsameren Metabolismus aus. Testosteron wird zum aktiven Metaboliten DHT und zum ebenfalls aktiven Estradiol und weiter zum Estriol umgesetzt. Androstendion wird zu Estron aromatisiert, das wieder zu Estradiol und Estriol metabolisiert. Der Abbau des Testosterons über Androstanolon und Androstandion zu Androsteron erfolgt in der Leber. Schlussendlich erfolgt die Glucuronidierung und Sulfatierung zur schnellen Ausscheidung.

Anabolika: Nebenwirkungen und Folgen

Die Doppelbindung an C-4,5 ist ebenso wie beim Oxymetholon reduziert, sodass diese Verbindungen keine estrogenen Eigenschaften aufweisen. Anabole Steroide sind verschreibungspflichtig und zählen zu den bedenklichen Arzneimitteln. Der illegale Handel mit ihnen gilt als eine besondere Form des Betäubungsmittelhandels und ist unter Strafe gestellt [4]. Im Körper wirken diese chemischen Substanzen ähnlich wie Adrenalin, putschen also auf, treiben den Blutdruck in die Höhe, machen aggressiv. „Spitzensportler wenden sie immer wieder an, vor allem, wenn sie unter langfristiger Belastung einen Ermüdungsprozess unterdrücken möchten“, berichtet Biochemiker Wilhelm Schänzer. Dabei gerät das vegetative Nervensystem außer Kontrolle, der Körper dehydriert, verliert also zu viel Wasser.

Um die rasche Biotransformation der Testosteron-Derivate zu überwinden, sind länger wirkende und auch oral aktive Verbindungen mit geringerer Androgenität und stärkerer anaboler Wirkung synthetisiert worden. Es gibt mehr als 100 solcher Verbindungen, wobei eine komplette Dissoziation von androgener und anaboler Aktivität bislang nicht gelungen ist. Alle anabolen Steroide besitzen zumindest geringe androgene https://online-components.com.my/steroid-medikament-sorgt-fur-kontroversen/ Effekte, die jedoch nicht das Ergebnis unterschiedlicher Rezeptorbindung sind [5]. Unter den vielen Modifikationen weisen die nachfolgenden Verbindungen stärkere anabole Wirkungen auf und werden bevorzugt verwendet. Laut Diel lassen sich zwischen akuten, mittelfristigen und langfristigen Nebenwirkungen unterscheiden. Eine der akuten Konsequenzen kriegen die Doper wahrscheinlich gar nicht mit.